Das Metaverse, ein digitales Paralleluniversum
Übersetzt bedeutet dies, die Erweiterung der Realität in Echtzeit und die Verschmelzung von Live und Digital.
Bei dem ersten Marken Festival in Düsseldorf war dies das Top Thema, welches gleichzeitig auch viele Fragen aufwarf.
März 2020, Lockdown in Deutschland. Eine Pandemie versetzt eine komplette Branche in den Stillstand. Alles geht auf online, eine große Herausforderung für die Eventbranche.
Die 1:1 Übertragung einer Offline-Veranstaltung ins Internet bringt einige Hürden mit sich und am Ende stellt ich immer heraus: so ganz gleich ist es irgendwie nicht. Vor allem das Networking und die Interaktion ist digital schwer „nachzuahmen“, wobei gerade hier meist der Kernfokus liegt.
Und genau hier kommt das Metaverse ins Spiel.
Dieses wurde bereits in den 1990-Jahren durch die Welt der Science-Fiction geprägt, später mit dem Film „Ready Player One“ erschien es dann bei jedem auf dem Bildschirm.
Der Clou dabei: Lebendige Begegnungen und realistische, immersive Erfahrung auf digitaler Ebene.
Dafür gibt es viele verschiedene Komponenten. Avatare, Welten, Währungen, Objekte, digitale Güter, … Die Liste ist lang und erweitert sich ständig. Zusammengefasst spricht man vom „Meta Layer“.
Marken wie Coca-Cola, Burberry oder Nike sind bereits Teil davon.
Für die digitale Eventwelt ist das eine Chance!
Ihr eigener Avatar kann während einer digitalen Veranstaltung in 3D laufen, sprechen, Hände schütteln, kommentieren und konsumieren. Sie können sich frei bewegen, zufällige Momente und zufällige Begegnungen erleben und interagieren.
Zusätzlich stellt das Metaverse ein völlig neues Ökosystem dar: Online Dinge erschaffen, besitzen, verkaufen oder darin investieren. In diesem Zusammenhang werden Blockchain-fähige Güter wie z.B. NFTs für das digitale Markenerlebnis eine zentrale Rolle spielen. Ein wichtiges Beispiel sind NTFs. Da könnte man aus Eventmanager-Sicht an ein Giveaway denken, an Awards oder eben an eine Eintrittskarte.
Dazu kommt die ständige Erweiterung durch neue Inhalte, die sich mit offenen Plattform-Lösungen nahtlos einfügen lassen.
Es gibt eine große Lücke zwischen digitalem und Live-Erlebnis. Diese kann das Metaverse ein Stückweit schließen.
Ein paar Beispiele…
Eines der besten Beispiele seiner Zeit ist Pokémon. Über die Pokémon GO App war es Nutzern möglich, über ihr Smartphone den Kern von Augmented Reality zu erleben, und Pokémons in der wirklichen Wert darüber sehen und fangen zu können.
Die Telekom geht noch einen Schritt weiter. In Ihrer virtuellen Welt Beatland auf Roblox begrüßte sie Nutzer mit einem Club, einem Kino und einen Plattenladen.
Dabei lockten sie mit DJ Boris Brejcha der als Avatar im virtuellen Club auflegte und Mini-Games, bei denen man in die Rolle von Nightlife Jobs wie Record Store Manager, Promoter oder Club Bouncer schlüpfen konnte.
Gerade letzteres wäre eine innovative Möglichkeit junge Menschen in ihrer Entscheidungsfindung bei der Berufswahl abzuholen.
Die Zukunft für digitale Events
Der Grund, warum Menschen Events besuchen sind die Erlebnisse die sie im Anschluss mit nach Hause nehmen. Dazu zählen das Programm, das Essen, die Dekoration aber vor allem eins: Die Menschen.
Das zwischenmenschliche Erlebnis ist der Schlüssel zu allem – Geschäft, Beziehung, Konfliktlösung, Austausch.
Der Unterschied zwischen live und digital wird sein, dass die physische Teilnahme gewollt und die digitale Teilnahme eine mögliche/zusätzliche Alternative stellt. Unsere Aufgabe ist es also eine Zwischenstufe zu schaffen, die etwas näher an der Live-Kommunikation existiert.
Man sollte möglichst offen für neue Lösungen sein. Wir können zum heutigen Tag nicht wissen, welche Plattform erfolgreich wird und welche nicht. Wer sich in geschlossene Systeme begibt, läuft Gefahr, darin gefangen zu sein. Es geht um den Inhalt.
Das Metaverse ersetzt nicht andere Formen von Veranstaltungen, es eröffnet eine neue, zusätzliche Ebene. Es ist eine Ergänzung.